Alte Grabfunde beim «Heidenhubel» in Brig und Gräberfunde unter dem Burgspitz, im Lingwurm und in der «Alten Gasse» in Ried-Brig bestätigen, dass der Brigerberg schon in vorrömischer Zeit bewohnt war, was angesichts der vorzüglichen Lage auch verständlich ist. Im letzten Drittel des ersten Jahrtausends nach Christus hatten die Alemannen, die über die Pässe Grimsel, Gemmi und Lötschberg ins Oberwallis vordrangen, den Brigerberg besiedelt. Neben dem Brigerberger Plateau war im Mittelalter auch das Gantertal mit den zwei Gemeinden Grund und Ganter ganzjährig bewohnt. Wahrscheinlich waren es die schlechter werdenden klimatischen Bedingungen und die Bevölkerungsdezimierung durch die Pest, die zur Aufgabe dieser Hochsiedlungen führten.
Im 17. Jahrhundert brachte Stockalper mit seinem Handel über den Simplon dem Brigerberg Arbeit und einen bescheidenen Wohlstand. Seit dem Bau der Strasse Napoleons über den Simplon bieten Tourismus, Verkehr und Strassenunterhalt zusätzlich Verdienstmöglichkeiten. In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen arbeiteten viele Termer und Rieder beim Schieferabbau für Dachplatten. Ein markantes Ereignis, das die Brigerberger erstmals mit den Neuerungen der Technik konfrontierte, war der erste Alpenflug, zu dem Geo Chavez 1910 vom Brigerberg aus startete.
Im Jahre 1850 wohnten in den zwei Gemeinden des Brigerbergs 810 Personen. Von da an nahm die Bevölkerung stetig zu. Einzig die Zeit der grossen Auswanderungen am Ende des 19. Jahrhunderts und die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Brigerberger in Brig oder in anderen Städten und Regionen der Schweiz Arbeit und Wohnung suchen mussten, unterbrachen das Bevölkerungswachstum. Nach 1975 stieg die Bevölkerung im Brigerberg sprunghaft an. Die guten Verbindungen mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln liessen und lassen den Brigerberg zu einer sehr begehrten Wohnlage werden.