Air Zermatt ⃒ Medienmitteilung vom 20. April 2025

Einsätze nach starkem Schneefall statt klassischer Wintersportunfälle
Am Osterwochenende wird die Air Zermatt normalerweise ein letztes Mal in einer laufenden Wintersaison
zu zahlreichen Wintersportunfällen gerufen. Doch in diesem Jahr stellte sich die Situation ganz anders dar:
Der starke Schneefall der letzten Tage sorgte für eine Ausnahmelage im Oberwallis, insbesondere in den
Seitentälern, die teilweise von der Aussenwelt abgeschnitten und ohne Strom waren. Die Air Zermatt
unterstützte in dieser Zeit die Einsatzkräfte am Boden bei der Bewältigung der Krisensituation.
Für die Bewältigung der Schneefolgen waren im Oberwallis zeitweise bis zu vier Helikopter gleichzeitig in
der Luft, zusätzlich standen drei Rettungshelikopter in ständiger Bereitschaft für medizinische Notfälle. Die Ereignisse rund um das Osterwochenende haben eindrücklich gezeigt, mit welcher Effizienz und
Professionalität Feuerwehren, Gemeindeführungsstäbe, Polizei und weitere Einsatzkräfte die
aussergewöhnliche Lage im Wallis zusammen gemeistert haben.
Sobald es die Wetterverhältnisse zuliessen, startete die Air Zermatt mit zahlreichen Reko-Flügen. Dabei
wurden Experten der über Gefahrengebiete geflogen, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Nur aus der Luft war es möglich, die Ausmasse der Schäden und die drohenden Gefahren durch Lawinen, Murgänge oder umgestürzte Bäume zu beurteilen. Zudem transportierte die Air Zermatt technische Mitarbeitende in sonst unzugängliche Gebiete, beispielsweise um die Stromversorgung wiederherzustellen.
Lawinensprengungen für die Sicherheit
Ein bedeutender Teil der Einsätze galt der Sicherheit auf Verkehrswegen. In enger Zusammenarbeit mit
Sicherheitsverantwortlichen führte die Air Zermatt zahlreiche Lawinensprengungen durch. Die
Sprengladungen wurden jeweils punktgenau an den durch Fachpersonen definierten Stellen abgesetzt.
Diese gezielten Einsätze machten es möglich, dass Strassen und Bahnlinien so rasch als möglich wieder
freigegeben werden konnten.
Holzabtransporte mit höchster Präzision
Der schwere Neuschnee brachte ausserdem zahlreiche Bäume zum Knicken; teils auf Stromleitungen oder Bahntrassen. Die Air Zermatt übernahm in Zusammenarbeit mit den regionalen Forstbetrieben den Abtransport des Holzes. Diese Einsätze erfordern eine genaue Koordination: Während der Pilot das Holz am Stahlseil in der Luft bewegte, wies ihn der Flughelfer am Boden per Funk ein.
Evakuierung eines Hotels oberhalb von Zermatt
Besonders eindrücklich war der Evakuierungseinsatz bei einem Hotel auf über 2'000 Metern Höhe
oberhalb von Zermatt. Das Haus war während mehrerer Tage von der Umwelt abgeschnitten. Es war weder eine Zufahrt mit der Bahn möglich, noch war eine Evakuierung über die Piste aufgrund der akuten Lawinengefahr vertretbar. In einer gross angelegten Helikopteraktion evakuierte die Air Zermatt über 110 Hotelgäste sicher aus der misslichen Lage.
Bereits über 1000 Rettungen im laufenden Jahr
Da die noch im Saisonbetrieb laufenden Skigebiete im Oberwallis aufgrund von Stromausfällen oder
Lawinengefahr teilweise nicht im Vollbetrieb waren, verzeichnete die Air Zermatt über das Osterwochenende weniger Wintersportunfälle als in den Vorjahren. Betrachtet man jedoch den gesamten Winter, zeigt sich ein anderes Bild: Bereits im laufenden Jahr hat die Air Zermatt über 1000
Rettungseinsätze durchgeführt. Dieser Wert wurde im Vorjahr erst Ende Mai erreicht. Die häufigsten
Einsätze betrafen klassische Wintersportunfälle in den Oberwalliser Skigebieten.