
Reifenwechsel - jetzt bald aktuell
Text: Redaktion, (Isi.) Bild: adobeStock
Die altbekannte Faustregel lautet von O bis O. Damit ist das Fahren der Winterreife von Oktober bis Ostern gemeint. Doch der Oktober hat 31 Tage und Ostern verschiebt sich jedes Jahr. Wann und warum sollten also die Reifen gewechselt werden?
Die Reifenhersteller empfehlen hier die 7-Grad-Regel. Das heisst, dass die Winterreifen montiert werden sollen, sobald die Temperaturen unter 7 Grad fallen. Wenn die Temperatur tiefer als 7 Grad liegt, ist nächtlicher Frost und die Reifglätte am Tag danach möglich. Ebenso können bei diesen Temperaturen die ersten Schneeflocken fallen. Auch für die Sommerreifen gilt die Regel und orientiert sich an der Zeit, in welcher die Temperaturen konstant die 7 Grad überschreiten.
Warum sollen die Reifen saisonal gewechselt werden?
Zusammenfassend unterscheiden sich die Reifen in zwei Eigenschaften. Die Gummimischung sowie die Profile der Reifen sind nicht identisch.
Die härtere Gummimischung der Sommerreifen erklärt sich aufgrund des geringeren Kautschuk-Anteils im Reifen. Der Sommerreifen ist wegen der höheren Temperaturen so konzipiert worden. Die Abnutzung des Reifens fällt daher geringer aus und die Lebzeit des Reifens verlängert sich. Ebenso ist der Rollwiederstand des Sommerreifens geringer, was sich wiederum preiswerter auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt.
Ausserdem verfügt der Sommerreifen über weniger Lamellen. Die speziell entwickelten Profilblöcke minimieren die Gefahr auf Aquaplaning. Den Profilblöcken ist auch der Grip zu verdanken. Das heisst, dass das Fahrzeug optimal auf der Fahrbahn haften bleibt. Zudem verkürzt sich der Bremsweg bei den Sommerreifen.
Beim Winterreifen ist der Kautschuk-Anteil höher. Dies kommt daher, dass der Reifen auch bei Kälte weich bleiben muss. Ein Sommerreifen würde also im Winter schnell spröde werden. Das Erweichen des Reifens lässt das bessere Verzahnen mit der Fahrbahnoberfläche zu.
Die Profilrillen des Winterreifens sind tiefer und breiter als die des Sommerreifens. In den Kanälen kann der Schnee aufgenommen werden. Da Schnee gut an Schnee haftet, bietet diese Eigenschaft mehr Grip. Das Fahrzeug kann sich somit besser fortbewegen, wenn die Fahrbahn vereist oder verschneit ist.
Die mehreren Lamellen der Winterreifen bieten zusätzliche Haftung auf der Strasse. Je mehr Lamellen die Reifen aufweisen, desto besser verkantet sich der Reifen in Schnee, Matsch und Eis. Die vielen Lamellen schützen vor Aquaplaning, da sie das Wasser ableiten.
Was passiert, wenn ich die Reifen nicht saisonal wechsle?
Sie müssen mit einer Busse rechnen, wenn Sie den Verkehr durch die falschen Reifen behindern. Das worst case Szenario stellt der Unfall mit den falschen Reifen dar. Hier kann direkt der Führerschein entzogen werden und die Versicherung kann Leistungskürzungen vollziehen. Ebenso können Regressansprüche gestellt werden. Auch wenn Sie keinen Unfall verursachen, jedoch einen anderen Verkehrsteilnehmer aufgrund der Reifen gefährden, müssen Sie mit einem Führerscheinentzug rechnen.
Ebenso wichtig, wie das saisonale Wechseln der Reifen, ist die Profiltiefe von mindesten 1.6 mm. Damit Sie auf der sicheren Seite sind, lassen Sie sich von einer Fachfrau oder einem Fachmann beraten. Diese unterstützen Sie gerne bei den richtigen Reifen und können Ihnen Auskunft darüber geben, wann Sie Ihre Reifen wechseln müssen.
Fazit: Warum keine Sommerreifen im Winter
- keine Haftung auf der Fahrbahn
- längerer Bremsweg durch niedrigen Rollwiderstand
- Steifheit und Brüchigkeit aufgrund des niedrigen Kautschuk-Anteils
- schnellerer Reifenwechsel wegen oben genannter Beschädigung
Fazit: Warum keine Winterreifen im Sommer
- grösserer Reifenverschleiss hinsichtlich des höheren Kautschuk-Anteils
- schwammiges Fahrgefühl infolge Weichheit des Reifens
- Kürzung der Lebensdauer des Reifens um 60%
- erhöhter Kraftstoffverbrauch und höhere CO2-Emissionen
- längerer Bremsweg aufgrund weicher Profilblöcke